Am Morgen entfernte ich das zweite Relief, mit einem vieleckig-unregelmäßigen Umriss, aus der Kraftfeldform. Das Objekt trage ich nun im Atelier herum, platziere es an verschiedenen Stellen, um herauszubekommen, wie ich mit ihm weiter verfahre. Wenn ich ein drittes in dieser Weise abforme, kann ich einen Dreiklang herstellen, dessen Dynamik den Prozess intensivieren wird.
Den Umriss der ersten Buchmalerei von gestern begann ich auf Rolle 10 mit den Stasitextfiguren, die in den vergangenen Tagen entstanden sind, auszufüllen. Die Schüler haben begonnen, ihre großen Reliefs mit Schellack zu bemalen. Damit werden die Vertiefungen in mehreren Schichten ausgefüllt, bis ein solider Grund entstanden ist. Dann werden die Höhen mit Weiß noch weiter angehoben. Ich könnte mich nun dafür entscheiden, dass sie das Stahlgerüst des Palastes, das beim Rückbau hervorkam und einen Teil des Kraftfeldgeflechtes bildet, mit einem Schellack-Tusche-Gemisch hervorheben.
Die zweite Malerei von heute ist ein Berlinmotiv, das aus der Zeichnung vom Dach des Palastes, die ich 1974 machte, herrührt. Der grafische Rhythmus, dem ich folgte, stammt auch aus dieser Zeit. Auch in der ersten und dritten Malerei verbindet er sich mit den Linien, die durch die Handballenabdrücke entstanden. Bekomme ich diese Arbeitsweise in die Bemalung der Reliefstreifen, schließt sich der Kreis.