Übergänge

Die Morgenmalereien kamen noch aus dem Halbschlaf, formierten die Nachtfiguren erst im Tageslicht, als drängte sich die Finsternis in die wachsende Helligkeit. Die Deutung dieses Vorgangs und der Figurationen bleibt aus. Manchmal sind es waldartige Formationen, die Wiederholungen in sich tragen, wie genetische Muster, die von den Vortagen vererbt wurden.

Auf der Transparentpapierrolle werden die vagen Figuren der Buchmalereien dann konkreter. Die Tuschelinien verlangen klare Entscheidungen für die Umrissformen der Übergänge zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Diesen Vorgang der Verwandlung möglichst deutlich sichtbar werden zu lassen, ist ein Ziel der gegenwärtigen Arbeit.

Auch die Fragmentierungen und Auflösungen von Texten, Worten und Buchstaben entsprechen diesem Vorgehen. Manchmal läuft das ganz unbewusst ab. Dann aber kann das spätere Betrachten dieser Bilder zu Erkenntnissen und Interpretationen führen, die während der Entstehung und kurz danach noch nicht deutlich sein konnten.