Von der Rolle zum Buch

Zeichen entstehen ohne Nachdenken, ohne Bezug zu einem Gegenstand, sie bilden sich wie von selbst. Dieser Vorgang im Buch ist ein anderer als auf der Rolle, dennoch folgt er ihm. Von der Rolle zum Buch. Holzhaarnadelgravuren drücken sich von der Seite des Vortages auf die heutige durch. Durch Schraffuren werden sie sichtbar. Über mehrere Arbeitsvorgänge hin, können sie zu Bildzeichen werden. Die Entzifferung folgt erst nach der Erfindung. Es ist der umgekehrte Vorgang, wie bei der Verbilderung der Schreibmaschinentypen der Tonbandprotokolle.

Die Räume zwischen den hervorgehobenen Umrisslinien in den Buchmalereien, können zu eigenen Motiven werden. Aus einem leeren Raum wird dann eine Figur der Abwesenheit. Ich stelle mir eine Musikalische Komposition vor, die nur aus Pausen anderer Musikstücke besteht. Man hört nur das Ausklingen des Tones, nicht den Anschlag. Ein Stück aus lauter Zwischenräumen.

Mir wird es nun wichtiger, dass die Phase der Zeichenentwicklung auf der Transparentpapierrolle abgeschlossen wird. Es sind noch etwa 70 cm bis zu den Goldumrissen, die ich vor ein paar Wochen aus dem Porzellanrelief herausgezeichnet, und in einer Reihe an dieser Stelle der Rolle platziert habe. Vielleicht erreiche ich diesen Vorgriff noch in dieser Woche, kann diese Felder ausfüllen und bin dann im Besitz des Materials, mit dem ich die Reliefs des Kraftfeldes bemalen werde.