Auf dem Weg ins Atelier traf ich Mujdat Albak vergnügt vor seinem Theater. Gedämpft erklärte er mir, dass drinnen eine Kindervorstellung läuft. Endlich, nach 20 Jahren, etwas Richtiges. Ich soll das aufschreiben!
Jetzt sitze ich am Tisch vor den geöffneten Rolltor und trinke beim Schreiben Kaffee. Schwebfliegen halten Wache in ihrem Revier, die Dachdecker auf der Baustelle singen Balkanlieder, die sich mit den Rufen der türkischen Schauspieler mischen.
Gestern formte ich den nächsten Goldumriss des Porzellanreliefs mit eingeweichter Pappe in der Kraftfeldform ab. Die ausgeschnittenen Umrisse sind eher nachempfunden als maßstabsgerecht dupliziert. Mich kostet die Herstellung dieser Objekte etwas Überwindung. Es ist, als würde ich meinem persönlichen IM Heinz Werner einen Gefallen tun. MfS – DADA, Goldkitsch und Geheimschrift, mit Schellack, Tusche, Graphit, Wandweiß, Tapetenleim und Pappe – kaum Materialkosten!