Dunkelheit

Auf meine veränderte Handschrift schauend beginne ich den Faden der letzten Woche wieder aufzunehmen. Die Existenz des ersten kleinen Reliefs, das ich für den Entgoldungsfries angefertigt hatte, entging mir. Also habe ich bereits 5 von 9 Vergoldungsumrissen des Porzellanreliefs in Entgoldungsobjekte umgewandelt. Die Farbigkeit hat sich bei der Weiterarbeit verändert. Das will ich auf die ersten 3 Reliefs erweitern.

Carola Hilmes erzählte ich gestern, während eines Taunusspazierganges, von diesem Projekt und bemerkte, wie anstrengend das für mich ist. Es gleicht zunehmend einem Abstieg in den Braunkohlenkeller der DDR. Das Atmen wird schwerer. In diesem Zusammenhang scheint mir eine weitere Eindunklung der Reliefs folgerichtig. Mit Tusche, Graphit und Holzkohle, was ich alles mit Schellack mische, werde ich vorsichtig weiter lasieren.

Gedanken schweifen ab in das lichte Spiti – Tal. Ich werde das Skizzenbuch der ersten Himalajareise dorthin mitnehmen, weil darin noch viel Platz ist. Manchmal denke ich mir die tibetischen Berggötter in die Landschaften hinter den Tempelwänden, die ihre Schreine beherbergen.