Die neue Schülergruppe formte gestern unabsichtlich, aus der Kraftfeldform ein Yak ab. Mir scheinen diese Zufälle eine Richtung der Arbeit mit den Kindern vorzugeben, eine neue Herangehensweise an die Rekonstruktion der Reliefs. Während der Arbeit sprachen wir darüber, welche Motive alle noch in dem Terrain der Form versteckt sind, das wir gemeinsam erforschen.
Auf Rolle 10 bin ich ein gutes Stück weitergekommen. In Zahlen ausgedrückt, sind es in dieser Woche bisher 60 Zentimeter. Aber ich möchte nach der doppelten Spiegelung des Buchmalereiumrisses, innerhalb dessen sich die Durchzeichnungen des vorangegangenen Materials kontinuierlich fortsetzen, nun die Zwischenräume der Figureninseln in den Mittelpunkt stellen. Es sind wenige mit größeren Abständen zueinander. Das kommt meiner Idee der finalen Auflösung der Bilder, am Ende der Rolle, durch auseinanderdriften der Motive entgegen.
Für das Auslaufen der Beschäftigung mit „Stasi DADA / Entgoldung“, möchte ich noch einmal die unterschiedlichen Perspektiven einnehmen aus denen die Geschehnisse meiner Überwachung erinnert werden können. Da gibt es auf der einen Seite die Tonbandprotokolle meines IM „Lutz Lange“, zu dessen Sprecher ich mich selbst mache, um in seine Welt einzutauchen. Auf der anderen Seite gibt es meine Tagebuchaufzeichnungen, die die gleichen Situationen, in denen ich mich mit Heinz Werner getroffen habe, beschreiben. Das erzeugt ein plastisches Erinnerungsbild.