In der Nachmittagsdämmerung im Atelier steuert die Bewegung der Musik, es sind Choräle von Bach, die Buchmalereien. Im Netz suche ich nach Bearbeitungen dieser Kompositionen für andere Instrumente, um das Material weiter zu fassen und vielleicht tiefer ausloten zu können.
In den Kammerspielen des Schauspiels sahen wir „BILDER DEINER GROSSEN LIEBE“, nach Wolfgang Herrndorf. Auch dieser Abend hatte dieses Schweben, von dem ich gestern schrieb. Konkrete Videobilder trafen auf Textlesungen und zart gespielten Szenen. Ein Stück wurde dadurch mein Glauben an die Möglichkeiten, das gegenwärtige Theater als ernsthafte Kunst zu betreiben, wiedergewonnen.
Ich denke an Sinas Bericht über die Arbeit mit den Schülern zum Thema „Fallen“. Sie bauen Installationen, die sie dann einreißen, das auf Video aufnehmen und sprachlich reflektieren. Dann erst im zweiten Teil dieser YOU&EYE Saison kommt es zum Schreiben. Ein sehr schöner, vielschichtiger Ansatz, wie ich finde!