Vergegenständlichung

In der Ruhe des Morgens führt Bewegung in die Malerei. Oder wie soll ich das nennen, was mein erster Arbeitsschritt des Tages mit ist? Was ist das, was ich mit einer Schraube, einer hölzernen Nadel, mit Haaren und auch mit Farben mache? Aus den Kreuzschraffuren entstehen die Strahlen dunkler Sterne.

Die Klarheit der Kunst der Fuge wird von einem Streicherensemble aufgelöst in vielfach schwingendes Material. Ich versuche die Schallwellen in Lichtwellen zu verwandeln, die den optischen Raum aufbrechen. Dann lösen sich die Schwingungen der gemalten Szenen. Die Sterne beginnen zu vibrieren und schicken ihre Strahlen zu den lichten Schwüngen der Haarlocken. Es beginnen die Vorgänge des Anziehens und Abstoßens, die die Frage nach dem formulieren, was jenseits der Gravitation existiert.

Ich nahm einen Klumpen weichen Pappmachés in die Hand und drückte ihn zusammen. Daraus entstand ein Figürchen, das ich trocknete und weiß grundierte. Nun könnte es mit Attributen versehen und zeichnerisch vergegenständlicht werden. Die Schüler bekamen gestern eine Rolle Transparentpapier, von der sie sich Streifen abschnitten und sie einmal zusammenfalteten. Dann träufelten sie etwas Tusche und Schellack auf eine Seite, falteten und pressten beide Seiten zusammen, damit Verläufe entstanden. Diese beobachtend suchten sie nach Gegenständen oder Figuren, die dann mit Bleistift oder Tusche verdeutlicht wurden. Eine Reihe von 25 Formaten entstand.