Aus ein paar Tagen ohne Verabredungen ergibt sich oft eine etwas überhitzte Arbeitssituation. Sie führt dazu, dass ich zu lange im Atelier bin und durcharbeite. Vorbeugend versuche ich einen Gang zurück zu schalten.
Gestern richtete ich die Tagebuchordner für die Arbeit im neuen Jahr ein und zeichnete nach fast dreiwöchiger Pause wieder an Rolle 10 weiter. Dort setzte ich das Spiel der gleichzeitigen Auflösung und Neuformation der Strukturen fort. Dieser Prozess bildet auch Denkstrukturen nach, die ein angebotenes Arsenal an Formen immer wieder neu verknüpfen. Der Variantenreichtum der Fragmentierungen, Zusammenballungen, Verkettungen und Vereinzelungen soll möglichst weit ausgeschöpft werden.
Nun fügte ich diese Transparentpapierzeichnungen neben den Buchmalereien auch wieder in die Collagen ein, was bei der Weiterarbeit zu einer anderen Tiefe führt, denn die harten Kontraste der Federzeichnungen leuchten noch lange aus dem Untergrund hervor.