Durch die hohe Fensterfront tritt das Morgenlicht ein, passiert die Kräne der benachbarten Baustellen, die Bäume des Ateliergärtchens und die Pflanzen auf den Gesimsen, Tischen und Regalen. In diesem durchleuchteten Grün lassen sich tropische Blüten fotografieren.
Kurz zeichnete ich gestern noch auf Rolle 10 weiter, d.h. etwa 20 Zentimeter. Die Splitter ballen sich zu mittelgroßen Gebilden zusammen. Sie bilden Inseln aus Kanalgeflechten, schwarzen und weißen Feldern, die sich auf die finalen Figurenumrisse zu bewegen, die ihr Ende besiegeln und dem Spiel Einhalt gebieten werden.
Stockend entstanden die Buchmalereien, und immer noch schaue ich auf sie, als müsste ich daran weiterarbeiten. So füge ich noch eine zarte Schraffur lichten Olivgrüns hinzu, die ich mit etwas Wasser anlöse und mit der Zeigefingerkuppe noch an andere Stellen tupfe. Das verändert ganz unauffällig den Klang erheblich. Ich denke an den Satz von Monika Henrich, die nun schon ein paar Jahre tot ist: „Grün fehlt!“