Gestern räumte ich das Atelier etwas auf. Diese Pause deckt Arbeitslinien auf, die sich im verlauf der Zeit nicht weiter durchgesetzt haben. Mehrschichtige Transparentpapiercollagen beispielsweise, mit Tusche–Schellack–Verläufen, Zeichnungen und Pflanzenteilen. Manchmal sind es Versuche, mit denen ich die Schülerbesuche vorbereite.
Gestern grundierte ich Maskenabgüsse und eigene Relieffragmente, die immer dieselbe stelle der Form abbilden, aber mit unterschiedlichen Umrissen. Das wird die Weiterentwicklung unserer seriellen Experimente in eine neue Richtung lenken. Auch die Maskenformen bilden den Ausgang für die etwas weniger strenge Beschäftigung mit Abformung und Bemalung. Für die Jungs, die etwas zu viel Kraft für diese Beschäftigungen haben, liegt draußen unter dem Dach der dicke Stammabschnitt der Pappel, die vor ein paar Jahren gefällt worden ist. Er soll mit Hohleisen zu einem Mantel verarbeitet werden.
Lange Arbeitstage stecke ich nicht mehr so leicht weg. Gestern auf dem Heimweg nach 18 Uhr, fühlte ich mich etwas ausgelaugt. Die Buchmalereien sind Spiegel der Stimmungen und der Kraft. Derzeit zwinge ich mich zu einer Arbeitspause und möchte den Beginn der Arbeit an Rolle 11 etwas hinauszögern, um für den Start Energie anzustauen.