Sehr langsam entstanden heute die Malereien. Ein glatt durchgeschnittener Lavastein diente mir als Farbstempel und als Gewicht, um die Haarlocken auf dem Papier in den Farbpfützen zu fixieren. Mit Aquarellstiften, Tinte und Tusche verstärkte ich Konturen, d.h. Umrisse und Haarlinien im Binnenbereich der Farbflecken. Daraus entstehen oft Figuren, die auf das abstrakte Spiel in ihrer Umgebung schauen, als erwarteten sie von dort Gesellschaft.
Die zweite Buchmalerei von gestern nutzte ich für die Weiterarbeit an Rolle 11. Die zerklüfteten Inseln boten entsprechend bewegte Umrisslinien. Eine Linienkomposition, die am 9.2. in Erinnerung an die Wandmalereien im Kloster Tabo im Spitital entstanden ist, spielt in den Tuschelinienschichten der Gegenwart eine entscheidende Rolle. Und wenn ich genau hinschaue, dann scheinen schon die Linien, die ich 5 Meter in die Zukunft gezeichnet habe, ganz leicht durch.
Gestern waren für zwei Stunden meine Schüler da. Sie haben so viel Kraft, die sich in Bewegung austoben will, dass ich manchmal Mühe habe, sie zu bändigen. Auf der Wiese haben wir trockenes Material abgeschnitten und für die Feuertonne zerkleinert. Danach erst haben sie an ihren Reliefobjekten weitergearbeitet.