Langsam schließen sich die Wegpunkte auf der Mainzer mit denen am Hang zusammen. In diesem Zusammenhang werden die gezielten Begehungen des Stadtareals notwendig. Urbane Stadtmaterialität und Baustruktur können bestimmten Stellen im Wald zugeordnet werden. Unter diesem Blickwinkel verändert sich auch die kontinuierliche Arbeit an den Objekten, Verflechtungen und Bodenstrukturen. Ein weiterer, mir wichtiger Blickwinkel sind die Rollbildsysteme, die in den verarbeiteten Abbildungen und deren Zusammenstellungen eine Rolle spielen sollen. Das Fortlaufende eines Weges mit einem Bildstreifen zu vergleichen genügt nicht. Eine erste Rotationsbewegung habe ich mit den Wegpunktfotografien geschaffen, deren Ausrichtung rechtsdrehend, in alle vier Himmelsrichtungen an jeden Punkt vorgenommen wurden. Diese Arbeitsweise könnte in der Stadt wiederholt werden. Somit werden die Herstellungsprinzipien der Rollbilder und der Transparentpapierrollen fortgesetzt. Deswegen wird es notwendig, auch diese Exponate im Projektschauraum zu zeigen.
Im Atelier arbeitete ich gestern an den Papierrollbildern weiter. Das Material bewegt sich etwas unbändig, neigt zu Verwerfungen und Faltenbildungen. Die Farbschichten stabilisieren das Packpapier, und je mehr von ihnen übereinander gerollt sind, umso nuancenreicher kann der Farbreichtum ausfallen. Bei näherem Überlegen, ist der ganze Schaufensterprojektraum ein einziges Rollbild, ein erzählender und verdichtender Streifen.
Am Morgen hatte ich die Idee, Tafeln des Kraftfeldes von Zweitausendzehn mit in den Raum zu stellen. Außerdem würde ich gerne kleine Rollsiegel entwickeln, wie sie immer wieder von Archäologen in mesopotamischen Schichten und anderswo gefunden werden. Solche Gegenüberstellungen machen den Inspirations- und Arbeitsprozess deutlicher. Das Kraftfeld, das auch aus dem Verfolgen von kontinuierlichen, systemischen Prozessen über lange Zeiträume, immer mehr Energie in sich aufnehmen kann, dessen Konzentration wird so deutlicher.