Am Vormittag hatte ich ein schönes Gespräch mit J. vom Internationalen Bund. Sie konnte meine Begeisterung teilen, wenn ich von längerfristigen Kunstprojekten sprach die auch dem Gelände zugute kommen könnten. Sie möchte, dass ich die Möglichkeiten ihrer Einrichtung auf dem Gelände erweitere. Die Richtung sind Kunstprojekte, an denen Jugendliche und junge Erwachsene die verschiedensten Dinge lernen können.
Etwas befreit, weil ich das Bild für die Leuchtstoffkathedrale gefunden habe, konnte ich nun über die Struktur des Reliefs FRANKFURTER KRAFTFELD nachdenken, mit dem ich dem Thema Erinnerung beikommen will. Bei Versuchen gestern im Atelier bin ich wieder auf die Dreiecksform zurückgekommen. Vollständig klar ist mir das System noch nicht, glaube aber auf dem richtigen Weg zu sein. Die Grundform kann eine gleich- und dreiseitige Pyramide sein, deren Flächen die Reliefverflechtungen aufnehmen. Das sollte in einer Weise geschehen, dass die Bilder insgesamt vier Dreiecke aus denen ein größeres Dreieck wird ausfüllen und noch über die Randbegrenzungen hinaus reichen. Das würde ein Prinzip möglich machen, das ähnlich wie das alte Kraftfeldsystem funktioniert. Die Pyramidensteine können ineinander gestapelt, mehrfach abgegossen die vollständigen Bilder oder Abwandlungen durch deren Drehung zeigen. Auf das Ineinandergreifen aller Linien kann verzichtet werden, weil das zu sehr zu einer Einengung führt, das Prinzip ist also, dass ich einen Rapport von Figurenverflechtungen erfinde, der nach hinten offen bleibt und somit immer weiter fortgeschrieben werden kann. Das heißt, dass im Verlauf der Arbeit Motive wegfallen können und neue hinzukommen. Das entspricht genau der Kontinuität meiner Arbeitsweise. Bei Unterbrechungen kann der Faden irgendwann sogar unabhängig von mir wieder aufgenommen werden. Es ist das System das vielen Vorstellungen genügen könnte, ein Popsong der Kunst.