Schreiben im Schaufenster

Ein Windwirbel trägt Taubenfedern, Blätter und papierene Schnipsel zusammen, und Zellophanpapier nannten wir früher die Folien, in die die weichen Karamellbonbons eingeschlagen waren.

Ich sitze im Schaufenster und habe am Morgen die Pflanzen am Atelier gewässert, weil ein heißer Tag bevorsteht und sie gestern ohne Wasser auskommen mussten. Statt sie zu gießen, waren wir Gestern mit Heike am Hang. Sie ist ein schneller Mensch.

Es gab keine Zerstörungen an den neuralgischen Punkten, keine Veränderungen. Das grelle Vormittagslicht war etwas fremd und schaffte große Kontraste zwischen Lichtflecken und Schatten, sodass die Installationen etwas untergehen. Heike gab ei Erinnerungsbild, das ihr im Bereich der Steinausgrabungen einfiel. Eine der Gruben und der anschließenden Bodengestaltung erinnerte sie an ein Yoni, das Gegenstück zum Lingam, deren skulpturale Entsprechungen wir zu tausenden auf unseren Indienreisen gesehen hatten.

Auf dem Rückweg von Fuchstanz folgte ich einem schon fast aufgegebenen Weg, der mittlerweile schon sehr zugewachsen und von gefallenem Holz bedeckt ist. Dieser Abschnitt würde sich gut für weitere Eingriffe in diese Struktur eignen. Trockene gerade Stangen und gestürzte Laubbaumriesen liegen auf dem Weg.

Auf Teves vor meinem Atelier steht eine Art Flaschentrockner, in den ich nun einige Äste von meinem Hang eingeflochten habe. Ich beginne so Hang Gang und Teves zusammen zu bringen.

Das Schreiben im Schaufenster ist etwas mühselig. Ablenkungen durch den Verkehr, Passanten und Gespräche. Die meisten Fußgänger verhindern, mit mir Blickkontakt aufzunehmen. Sicherlich hat nur ein Prozent von ihnen was mit Kunst zutun.