Vier Krähen versuchen im weißen Licht des Sonntagmorgens eine Tüte aufzubekommen. Sie streiten sich um deren offensichtlich nahrhaften Inhalt und achten dabei auf der gegenüberliegenden Seite der Allee nicht auf meine Blinkzeichen.
Wenn ich über die Enttäuschung nachdenke, die der Zusammenarbeit mit den Günestheater folgte, verbindet sie sich mit meiner nachlassenden Neugier auf die Erlebnis- und Erinnerungswelten der Migranten um mich herum. Der Impuls, lieber mit eigenen Figuren an das FRANKFURTER KRAFTFELD heran zu gehen, entspringen dem Pessimismus und der Skepsis, die diese Begegnung ausgelöst hat.
Mir selbst reicht die Figurensammlung, aus meinen fünf Transparent-papierrollen. Dort drinnen steckt noch viel mehr, das immer auch mit der Beschäftigung mit Wanderungsspuren zutun hat. So gesehen würden diese Figuren auch der Maßgabe des Projektes entsprechen. Die Vielgestaltigkeit der Motive würde durch eine Mischung von fremd und eigen erinnerten Figuren zunehmen.
Ein etwas zielgerichteterer Umgang mit den Rollbildern würde zu weiterreichenden Ergebnissen führen können. Mich beschäftigt in diesem Zusammenhang ein Vorgang auf den vielfigurigen Sequenzen, der damit zutun hat, die Anfangsmotive nach und nach wegzulassen und sie am anderen Ende des Streifens durch neue zu ergänzen. Dafür ist ein neues Vorgehen notwendig, weil die Figuren, die in ein enges Geflecht eingebunden sind nur schwer herauszunehmen sind. Leichter wäre es immer neue Streifen durch das Weglassen und Hinzunehmen herzustellen, die dann ineinander geschoben werden können.
Das ist aber alles eine Frage des Ausprobierens. In der kommenden Woche will ich mich näher damit beschäftigen.
G. hat meine Texte im Schaufenster gelesen und meint ich solle doch mehr schreiben. – Noch mehr!?