Das Treffen gestern machte deutlich, dass von all dem, was ich mir überlegt hatte, nichts benötigt wurde. Jedenfalls nicht für den Moment. Die Ausbildungsvorbereitungszustände sind sehr restriktiv und haben nichts mit mir zutun.
Am Nachmittag zeichnete ich im Atelier am FRANKFURTER KRAFTFELD weiter. Weil die Erfindung der Struktur eine schwierige Aufgabe ist, komme ich nur langsam voran. Und dieser Fortschritt hat meistens noch mit dem Aufdecken von Fehlern zutun. Einen wichtigen Punkt stellt die Dichte der Sequenzen dar. Diese, mit denen ich die Dreiecke bisher füllte, sind zu kompakt, um sie auch noch miteinander zu überlagern. Im nächsten Schritt werde ich mich also neuen Sequenzen mit weniger Figuren widmen.
In der Nacht überlegte ich ein Konzept für die Vermarktung meiner Transparentpapierzeichnungen und der dazugehörigen Objekte.
Die Form würde von Objektrahmen gefasst, in die man die Sequenzen hineinstellen kann. Durch den Abstand zwischen Glasscheibe und Rückwand, könnte man mehrere Zeichnungen hintereinander gruppieren, was der Transparenz zugute kommt. Die doppelwandigen Objekte mit gesammelten Artefakten können dazugeordnet werden, sodass eine kleine Installation in einem beschränkten Raum entstehen würde. Diese Kleinvitrinen nehmen den sammelnden Geist des neunzehnten Jahrhunderts auf und spielen zwischen den Sphären der Kunst und der Wissenschaft. Ein Jahr lang können beispielsweise zwölf Zeichnungen oder Objekte von Einzelpersonen gesammelt werden, die dann in vielen Variationen miteinander kombiniert in den Wohnungen hängen würden. Als Triptychon, in einer Petersburger Hängung oder auf verschiedene Räume verteilt, spiegeln sie die Intensität der Arbeit wieder. Außerdem ist es die Möglichkeit, die Verdichtung einer Sammlung auf kleinem Raum zu zeigen. Es handelt sich dabei um keine Edition, sondern um Originale. Alles hat einen intimen und privaten Charakter und somit seinen Preis.