Die Quergräben, die der Weg in rechtem Winkel kreuzt könnte ich an dieser Stelle überspannen oder auffüllen. Letzteres würde der Begehbarkeit dienen. Man müsste nicht mehr hinauf und hinab steigen. Eine stabile Traverse würde aber viel Arbeit machen und dennoch federnd nachgeben. Dahinter befinden sich zwei der ersten größeren Installationen, die aus gebogenen angelehnten Ästen bestehen. Kleine Hölzer sind im oberen Bereich quer eingeflochten. Die Diagonaltendenz dieser Beiden, die irgendwann zum Einsturz oder zur Verwandlung in einen Stapel führt, ist noch nicht so groß. Wenn es eintritt, korrigiere ich es gleich, indem ich den Standort der Stangen verändere, sie wieder senkrecht stelle ohne ihre Eingeflochtenheit weiter oben zu berühren. Dadurch beginnen die Hölzer langsam um den Baumstamm herum zu laufen und das ganze Geflecht mit. Dies ist die zweite Bewegungsart, die neben der Diagonalbewegung existiert und im Zusammenspiel mit der Gravitation nur meinen Eingriffen folgt. Zwischen diesen zwei alten Bekannten und der Steinplatte, die den eigentlichen Anfang des Weges markiert, steht noch ein vielfüßiges Tier, eine Verästelung, die ich auf ihre Beine gestellt habe. Ich hüte mich davor dieses Teil weiter auszubauen, weil jede Hinzufügung, die den Charakter unterstützt, eine zu weitgehende Illustration dessen böte, was sich hinter dem Fragment befindet. Möglich wäre nur, mit einer Überbauung das Bild zugunsten anderer Möglichkeiten zu löschen.
Rechts und Links von der Steinplatte, die ich immer vor und nach dem Hang Gang betrete, liegen seit etwa einem halben Jahr zwei kleine unscheinbare weiße Steinchen. Dort beginnt der Pfad deutlich hervor zu treten. Ich pflege ihn, indem ich alle auffälligen Gegenstände, die auf ihm liegen mit den Füßen beiseite schiebe. Im unteren Teil, wo der Boden in erster Linie aus Fichtennadeln besteht, geht das besonders gut. Weiter oben im Gras ist das etwas schwieriger.
„Study # 3“ gestern im Lab. Das Material, aus dem der Abend besteht ist beständig, gleichzeitig aber verletzlich. Ich habe das Gefühl, dass in Sekunden ganze Lebensabschnitte ablaufen. Das personifiziert sich selbst dann, wenn Jone San Martin nur neben der leichten Schräge auf einem Podest sitzt und ihren Kollegen zuschaut. In meinem Hirn sind alle Erinnerungen ihrer Figuren Begegnungen, die hintereinander einen Raum bespielen. Mit ihren Erinnerungen, die noch in der lässigsten Haltung hervor scheinen, ergibt das eine Akkumulation, die sich spiralförmig steigert. Sie Ist das Highlight dieser Abende und strahlt umso mehr in der perfekten Umgebung der hin und her spiegelnden Company.