Mit H. stand ich vor der Landkarte von Jordanien – Transjordanien -, wo er seinen fünfzigsten Geburtstag verbringen will. Ein Streifen Land, lange Zeit von den Menschen durchwandert, die die Erde besiedelt haben. Jordanien jetzt durchstreifen, heißt den Touknouts zu folgen, hin zu den schmierigen Oasen und den erstaunlich kleinen Wüstenschlössern.
Als ich gestern den Hang hinab stieg, hatte sich kurz nach Vier der Wald schon stark verfinstert. Wegen einer Erkältung geriet mir der Hangang eher zu einer Inspektion. Dabei interessierte mich nur der Weg mit seinen Moosinselgruppen. Seine Kenntlichkeit hat in den letzten Wochen stark zugenommen. Vage Bereiche gibt es nur noch im mittleren Abschnitt in der Nähe der Kristallgruben. Beim Abstieg nehme ich von dort immer zwanzig helle Steine mit, um sie bei der Zeitmarke am unteren Ende des mittleren Abschnitts hinzu zu fügen. Jede Woche zwanzig Steine, eine Zeitvolumenwegmarke.
Einen schönen Kristalleinschluss habe ich mit nach Hause genommen, der mich an meine Schaufensterzeichnung erinnert.
Über einer Ampelkreuzung in Königstein beschrieb ein großer Graureiher ein Stück Kreisbogen, landete auf dem roten Dachfirst eines Einfamilienhauses und stand dort wie eine Skulptur. Das sah ich im langsamen Vorüberfahren, bedrängt von einem Schnellfahrer, der meiner hinteren Stoßstange bis zur Schnellstraße erhalten blieb. Dort überholte er mich röhrend und stob schnell beschleunigend davon.
An der Straße im Wald warnte ein Schild vor vermehrtem Wildwechsel durch eine weitere Jagd. Es ist überhaupt kein Wild mehr zu sehen. Auch von meinen Hirschkühen gibt es keine frischen Spuren. Nun warte ich auf den Schnee, der meinen Weg zudecken und die Bewegungen, die darüber hinweg gehen sichtbar machen wird.
Die Illustration eines Weges querwaldein mit Randbegrenzungen und einer Namensgebung. Nur dort, wo er sich in den Boden gräbt scheint er real zu sein.