Abstrakte Geschichten

Nach dem Club gestern erzählte B. im „Swagat“ von ihren aktuellen Romanfiguren, der Schwierigkeit, die Namen zu übersetzen und von der Reife des Textes dieses älteren amerikanischen Autors. Währenddessen stellte sich für mich eine Verbindung zu meinen Figuren her, die sich auch zu einer, wenn auch abstrakteren Geschichte verflechten. Die Abstraktion entspricht auch ihren Charakteren, die dadurch gezeichnet sind, dass Gliedmaßen, die fehlen durch andere Gegenstände, wie Teile von Möbeln, Waffen oder Figuren, wie vom Counterpoint Tool des Syncronus Objects konstruiert, ersetzt werden. Dafür kann dann die Geschichte variantenreich erzählt werden.

Während der Modellierarbeit dachte ich an meine gestrigen Landschaftsbeschreibungen und achtete mehr auf das, was ich glaubte, erkannt zu haben. Neu ist, dass mir die Motive innerhalb eines Formates nun dreimal begegnen. Daraus folgt, dass die Erfahrung mit den Formen rund herumgereicht werden kann. Dieser Kreislauf schafft eine weitere Perfektion, sofern ich nicht zu früh damit aufhöre, oder zu lange „verschlimmbessere“. Gestern schaffte ich eine Fläche über die Hälfte hinaus und kann somit davon ausgehen, dass ich meine Rohform in dieser Woche zu Ende bekomme. In der kommenden Woche werde ich nicht sehr viel Zeit für die Fortführung dieser Arbeit haben.

Auch gestern musste ich die Arbeit am Relief unterbrechen, um die Performance in der Saalburg vorzubereiten. Ich trug das Material zusammen und stieß dabei auf Linoldruckfarbensortimente aus DDR-Produktion von 1984. Die werde ich benutzen.

Am Morgen dachte ich daran, Abdrücke aus meiner Sammlung von Ornamenten einzufügen. Sie könnten nur anmutungsweise auf größeren modellierten Tonflächen erscheinen. Das muss aber erst einmal ausprobiert werden.