Museen

Unser Direktor dreier Museen Max Hollein, schafft es noch, dass wir seine Ausstellungen nicht mehr besuchen. Sie sind derartige Publikumsmagneten, dass sich vor dem Städel mit der „Schwarzen Romantik“ lange Schlangen bilden. Drinnen wird vor Überfüllung wohl in einer Luft, die zum Schneiden ist, kaum etwas zu sehen sein. Ein Feuilletonkritik titelte: “Besser kann man sein Publikum nicht bedienen“. Im Mengen strömen Menschen in die Museen, die man früher dort nicht gesehen hat. Begierig saugen sie die Deutungen auf, die ihnen geboten werden. Jetzt wissen sie endlich, was sie über die Kunst, die jeweilig zum Schauen angeboten wird, denken sollen. Das Kunstmuseum ist ein Inplace geworden, es ist hip, am Wochenende dort gewesen zu sein, weil alle dort waren. Die Museumspädagogik treibt immer neue, vulgäre Blüten. So werden wir immer öfter ausgesperrt.

Gestern wollten wir die Flucht nach vorne antreten und landeten im Caricatura Museum, dem Tempel der „Neuen Frankfurter Schule“. Auch dort blieb uns vor lauter Banalität die Spucke weg. Das hat alles mit uns wenig zutun. Deswegen zieht es mich eher in mein Atelier.

Dort liegt aber zunächst ein Aufräumtag vor mir. Falls sich mein Donnerstagsworkshop doch mit weiteren Teilnehmern füllt, habe ich zumindest Tische abzuräumen und mehr Platz zu schaffen.

Wahrscheinlich bekomme ich in dieser Woche das dritte Relief doch nicht fertig. Ich sollte mich deswegen nicht hetzen und eher auf „Die Entdeckung der Langsamkeit“ setzen.