Delhiplanet

Im Atelier habe ich begonnen, weitere Reliefausformungen zu grundieren. Manchmal folge ich den Mustern und lasse Teile von ihnen ungrundiert, was schon einen Test für die künftigen unterschiedlichen Bemalungsmöglichkeiten darstellt.

Als ich gestern begann, die nun schon zahlreichen Dreiecke zu einem Trixelplaneten zusammen zu klammern, bemerkte ich wie wichtig die Stabilität der einzelnen Dreiecke für die ganzen Konstruktionen ist. Das hängt natürlich zunächst von der Wandstärke ab, aber auch von der Dichte und Festigkeit des Pappmaches. Dann begann ich erstmalig das dritte Relief auszuformen. Entsprechend meiner Erfahrungen, ließ ich die Trennmittel ganz trocknen und beschichtete dann die Flächen recht kompakt und fest. Und wieder steigt die Spannung, wie sich der Rohling von der Form trennen lässt. Aber so sehr ich darauf brenne, ich werde heute am Sonntag nicht ins Atelier gehen.

Nach einem Anruf von C. kam ich auf die Idee, die Struktur des Frankfurter Kraftfeldes auf eine Arbeit zu übertragen, die ich in Delhi machen will. Dabei könnte der Weg durch die Stadt das Linienmaterial bilden, das sich derzeit aus den Erinnerungsbildern erschließt. Die dreieckigen Formen kann ich dann zum Delhiplaneten zusammenstellen.

Sie erzählte noch von einer Unterhaltung mit einer Kulturpolitikerin über das Gastarbeiterdenkmal. Die Stagnation bei der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes schieben die Städtischen Ämter und Dezernate auf die Bahn, die nicht wisse, was sie dort machen will. Etwas muss aber bald geschehen, denn der Platz verkommt immer mehr und steht im krassen Kontrast zum anderen Stadtbild.

So ist nun mit ihr ein neuerliches Gespräch erstanden, nachdem sie aus ihrem Universitätsprofessorenloch herausgekommen ist und wieder am Leben in der Stadt teilnimmt. Heute steht sie nach einer Restkarte für die „Walküre“ an. Es herrscht ja ein Wagnerjahr