Das Universum ist eine Scheibe

Sonnabend, Morgendämmerung, Amselgesang, Milchkaffee. Zwei Stunden Gitarre gestern bis zur Mittagszeit. Dann bearbeitete ich Kreuzstabträgerreliefs unter dem offenen Rolltor im Atelier, dem Beobachtungsposten der Kunstpolizei. Tatsächlich entgeht mir an diesem Platz wenig, was auf dem Gelände passiert. Das beeinflusst meine Rolle dort.

Die Bäume vor dem Fenster tragen nun ein kraftstrotzendes Blätterkleid. Das Grün treibt überall in einer verzögerten zweiten Explosion.

Auf dem Markt will Mathilda Seifenblasen sehen und anderen Kindern beim Schaukeln zuschauen. Ihre Mutter forscht zu Themen der Arbeitsethik von Sozialarbeitern und ihrem Wandel. Da könnte ich einiges beitragen.

Am Abend spielt Tav Falco im Bett. Am liebsten würde ich mit B. zusammen hingehen.

Mit Barbara Neu und ihren Jungs wollen wir morgen auf den Pfad gehen. Ich bin auf die Reaktionen gespannt.

Die Rohrkonstruktion auf dem Gelände will ich noch weiter bearbeiten. Mit weißer Farbe kann ich neue Richtungen anlegen und die offenen Enden der Rohre markieren. In ihnen stecken schon abgestorbene langstielige Pflanzenreste. Manche Rohre, die geknickt sind, will ich mit der Säge durchtrennen, um die Spannung des Ganzen aufrecht zu erhalten.

Das Universum ist eine Scheibe.