Im Schatten der finsteren Wolke

In letzter Zeit schaffen es immer weniger Sätze aus dem handschriftlichen Text in die Arbeitstagebuchdatei.

Die Sonne ist nun kurz nach Zehn schon so erbarmungslos, wie im namibischen Winter. Westwind, die Mauersegler streifen um die Dächer, Worte fallen aufs Papier.

Eine finstere Wolke bildet Tav Falcos Lockenpracht, in deren Schatten ein Gesicht liegt, dem man wenig Freude ansieht. Verborgen bleibt die Anspannung, die sich auf die Band überträgt nicht. Müde wirkt die Schlagzeugerin, deren Tanz vor der Show etwas bemüht daher kommt. Ich habe oft die Positionen im Raum gewechselt. Das war einfach, weil es bei weitem nicht voll war. Aus der Ferne sieht man manchmal besser. Dennoch ein schöner Abend.

Im Atelier baute ich Dreiecksrahmen und belegte sie mit Kreuzstabträgerreliefs. Davon gibt es nun so viele, dass man schon ein Wandbild hängen kann, das sich gut verändern lässt.

Am Cafe ist gerade das kleine Hündchen überfahren worden. Es hat jämmerlich geschrieen, als es der Eislieferant erwischte. Bedrückt steht er nun dabei, und muss sich anschauen, wie sich Maria die Seele aus dem Leib schreit, als ginge es um ihr Kind. Die Verzweiflung wird in Wut umgemünzt. Die Glocken der Friedenskirche läuten dazu, wenn sie das Maskottchen Rocky nun zum Arzt bringen, wo es dann eingeschläfert wird.