Am gestrigen Vormittag habe ich Digitalisierungen des Arbeitstagebuches nachgeholt. Der Umgang mit den Zeichnungen als Rohmaterial für Collagen ist der Start für eine Wiederaufnahme oder eine neue andere Hinwendung zur digitalen Bildarbeit. Sie ist mit einer alltäglich konservativen Technik unterlegt.
Das Zurückdrängen des technisch Machbaren als Maßstab für die moderne Beschäftigung mit Medien erscheint mir als Chance, zum einen dem Modischen zu entfliehen. Degradiert zum Datenrohstofflieferanten, entsteht in mir andererseits eine Opposition gegen die gesellschaftlichen Auswirkungen der Datensammelwut. Ein Rückkopplungseffekt lässt die Nutzer zu vorauseilend angepassten Teilen eines Schwarmes degenerieren. Das erscheint mir in eine Richtung zu gehen, die jeder bisher da gewesenen Diktatur spotten wird.
Und schon überlege ich, ob ich mich mit diesem Satz in Zukunft einer Gefahr aussetzen werde und ob ich dieser entgehe, indem ich ihn streiche und eher unauffällig bleibe.
Die Auseinandersetzungen auf Teves West gehen nun in eine neue Runde. Die Wand gegenüber unserer Ateliers ist nun grundiert und vorbereitet für ein Wandbild eines Künstlers, der mit unserem Gelände nichts zutun hat. Mit uns ist kein Gespräch geführt worden, in dem wir eine Meinung über dieses Vorhaben äußern konnten. Nun werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt und können nur mit Hilfe einer intensiven Gegenreaktion das Ganze abwenden.