Die Mauersegler streichen dicht über die Dächer. Die Unterseiten der Flügel blitzen auf, wenn sie sie in der Schräglage ihrer Schwünge der Sonne zuwenden.
In meiner Blickachse steht im Nachbarhinterhof ein großer Baum, eine Linde nehme ich an, die viele Etagen besitzt. Auf dem Dach ihrer Krone wird das Laub ganz hellgrün.
Die Flugbahnen der Mauersegler bilden zur Baumkrone ein Äquivalent, sie umschreiben die Form, wie die Forsythetänzer eine Arabeske umtanzen.
Im Atelier hatte ich Besuch von Herrn Spoerhase vom Quartiersmanagement. In die Günesangelegenheit scheint nun Bewegung zu kommen. So hat sich unser Engagement vielleicht doch gelohnt. Es war anstrengend, so lange Zeit mit der Kritik nicht nachzulassen, sie immer wieder zu erneuern und auf die Einführung von Regeln zu beharren. Es bleibt ein Kampf um die Würde des Geländes.
Auf dem Markt berichtete Helga gestern von ihrer Recherchearbeit im Stadtarchiv. Sie sichtet das Material um die Kriegsgefangenenlager. In diesem Zusammenhang hat sie beispielsweise Unterlagen der Interessengemeinschaft „Russenlager“ gefunden. Außerdem gibt es genaue Pläne der Lager, die mir meine GPS-Wanderungen erleichtern werden. Je mehr Informationen ich bekommen kann, umso besser.
Ich denke oft an die Blickachsen aus den Fenstern der benachbarten Häuser in das Lager, an die sich kreuzenden Blicke