Vormittags kümmerte ich mich nochmals um eine knappe Beschreibung des Projektes, das ich im Architekturmuseum machen möchte. Bevor das ernst wird, werde ich ein paar Schritte selber ausprobieren müssen.
Im Anschluss an die Kreuzung Schwalbacher – Frankenallee wird nun ostwärts der Grünstreifen erneuert. Die Arbeit wird in der Hauptsache in unserer Abwesenheit erledigt und findet diesmal nicht direkt vor unseren Fenstern statt. Nach künstlerischen Gestaltungen wird nicht gefragt.
Nachmittags formte ich ein Kreuzstabträgerrelief im offenen Rolltor des Ateliers aus. Mit den letzten sechs Dreiecksrahmen habe ich ausschließlich Blutkreislauffigurenreliefs gefasst. Nun kann ich sie im „Balken“ zu einem Wandbild zusammenstellen.
Am Abend kamen Gitta und Gerd, die während unserer Abwesenheit meine Pflanzen am Atelier wässern wollen. Ich zeigte ihnen kurz, wie das mit dem Schlauch unaufwendig geschehen kann.
Wir sprachen über das Günesproblem und über deutsche Erinnerungskultur. Ich versuche mit vielen Menschen über die Art und Weise des Gedenkens ins Gespräch zu kommen, um meine Haltung dazu zu bereichern.
Maj schrieb in einer Mail, und zitierte mich dabei, dass man das Ganze nicht zu früh zerreden sollte. Wenn die Gespräche aber um allgemeine Schritte des Erinnerns kreisen, kann das eigentlich nicht geschehen.
Deniz habe ich den Artikel über den RAF-Zyklus von Richter gegeben und will mal sehen, was er dazu zu sagen hat. Seine Beschäftigung mit dem Armenierthema schließt ja auch Herangehensweisen mit ein, die sich aus europäischem Gedenken ergeben.