Fernhalten

Gestern ist die Allee von einem Guss unter Wasser gesetzt worden, der einem Tropengewitter alle Ehre gemacht hätte. Während dessen stellte ich mir die nach Schutz suchenden dreimillionen Besucher des Museumsuferfestes zwischen den Elektrokabeln der unzähligen leuchtenden, Essen anbietenden und lärmenden Stände vor. Die brodelnden vergnügungssüchtigen Menschenmassen, die heute auch noch von einem verkaufsoffenen Sonntag angezogen werden. Es kann einer Stadt nicht reichen nur der Ort des Wohnens, des Arbeitens und der Ort zu sein, wo man seine Freunde findet und trifft. Nein – alle Menschen der weiteren Umgebung müssen durch die Eventisierung des Ortes in Gang gesetzt werden, sich zusammenzuballen und den entstehenden Lärm und die Müllberge anschwellen lassen.

Wessen Erfindung ist die Sehnsucht nach Ruhe, nach der bachdurchflossenen Stille des Waldes? Es erscheint mir wie ein Privileg, mich von den Massenveranstaltungen fernhalten zu können.

Gestern habe ich die Fotos unserer Kambodschareise zunächst auf meinen kleinen Rechner geschoben und geordnet. Die Angkorfotos sind noch nach Tempeln zu sortieren.

Vom Atelier habe ich mich gestern noch ferngehalten. Zu sehr bin ich zu Hause mit dem Ankommen beschäftigt. Ich erinnere mich an den Moment, als wir die Wohnungstür hinter uns geschlossen hatten und der unbekannte Raum vor uns lag. Selbst die Beschaffenheit der Stadt Bangkok, die wir vor zwölf Jahren etwas kennen gelernt hatten, musste sich durch die Jahre unserer anderen Asienerfahrungen verändert haben.