Auf dem Schreibtisch zwischen den Farbstiften liegt eine zerzauste Krähenfeder. Auf ihrer Oberseite schimmert im satten Schwarz ein Grün. Irgendwo am Hang des Altkönigs habe ich sie aufgelesen, in die Seitentasche meiner Wanderhose gesteckt, um sie in meine Sammlung von Dingen, mit denen ich noch nicht weiß, was ich mit ihnen tun werde, einzufügen. In dieser Weise sammelt sich Material an, das dann irgendwann im Atelier landet.
B. wollte gestern eine Papiertüte aus Salt wegwerfen. Auf ihr ist ein Auszug eines Stadtplanes abgedruckt, auf dem eine Strasse eingezeichnet ist, die zum Toten Meer führt. Am Montag nehme ich die Feder und die Papiertüte mit ins Atelier und werde sie dort weiter herumliegen lassen.
Gestern saß ich noch einmal mit der Verdichtung der Brandungssequenz zwei Stunden im offenen Tor. Bis zum Ende sind es nun noch etwa drei Zentimeter. Ich habe länger gebraucht, aber es auch intensiver betrieben, als ich vorher geplant hatte.
Ich werde versuchen freundlich zu bleiben. Das Theater hat in einer Rundmail einen Bettelbrief geschrieben und darin die eigene Genialität der eigenen desaströsen Finanzlage gegenübergestellt. Nun hoffen sie darauf, dass schnell Spenden in Höhe von zehntausend Euro auf ihrem Konto eintreffen, sonst seien sie, nach ihren eigenen Worten am Ende. Das scheint mir aber nur die Spitze des Eisberges zu sein.
Auf dem Sindlinger Straßenfest hatte ich den sechs Wochen alten Säugling von Maike und Arun auf meinem Arm. Ich war von dem kleinen suchenden Wesen sehr gerührt.