Vor mir, senkrecht auf dem Schreibtisch, steht im Gegenlicht Rolle 6. Zu sehen ist das Aufeinandertreffen dreier Sequenzen: „Die Fliegenden Apsaras“, „Kinderzeichnungen im Sand“ und „Die Brandungssequenz“.
Die dunklen, dicht nebeneinander gezeichneten Schwünge erzeugen, wo sie in mehren Schichten übereinander liegen ein tiefes Schwarz, das eine besondere Qualität besitzt. Die Kraft der Strukturen kommt aus der Beharrlichkeit der Wiederholungen relativ banaler Durchzeichnungen von fotografierten oder gewanderten Linien. Ich finde, dass hinter dieser Verdichtung viele andere Dinge stehen oder zum Vorschein kommen. Diese Hinwendung zu inneren Prozessen tut mir gut und lässt Anspannungen von mir abfallen.
Manchmal glaubte ich sogar beim Zeichnen im geöffneten Rolltor durch die dichten und starken Sequenzen, vor der offenen Aggressivität auf dem Gelände geschützt zu sein. Ich denke in diesem Zusammenhang an die Dornenzäume aus Gesträuchen, mit denen afrikanische Tierhirten ihre Herden vor Raubtieren bewahren. Vor meinem Atelier in Metallgestellen gibt es schon solche Astgeflechte mit einer schützenden Funktion.
Mittlerweile formuliere ich drei Einzelanträge für die Arbeit mit dem Architekturmuseum im kommenden Jahr. Meine Formulierungen folgen noch zu sehr den komplizierten künstlerischen Gedankengängen, was die Handlungsabläufe auch etwas undurchsichtig erscheinen lässt. Deswegen muss ich die Texte vereinfachen.