Hanggang am Donnerstag. Die Downhiller – Hang – Gang lässt mich in Ruhe. Sie zerfurchen die Grasnabe mit den Profilen ihrer Räder, legen das Gestein darunter frei. Aber meine Bauten werden auf den dreißig Metern wo unsere Wege ineinander übergehen in Ruhe gelassen. Vielleicht glauben sie an eine Verwandtschaft unseres Tuns.
Sehr klare Luft und tief herbei fliegende Wolken, die sich am Feldberg stauen, feuchtwarme Luft, die an seinen kühlen Hängen kondensiert, führen zu besonderen Lichtstimmungen. Die Unterseiten des etwas dünnen Dunstes leuchten tiefblau, während man durch ihn hindurch den klaren Himmel sehen kann, der die Farbe verstärkt. An meinem Hang wehen sie als Nebelbänke zwischen den Rindensäulen der Baumplantagen. Als ich diesmal wieder zum „Siegfriedidyll“ kam, musste ich feststellen, dass genau auf der Linie des Kampfjets, der in den Berg gerast ist, eine etwa sechzig Meter breite und vielleicht vierhundert Meter lange Schneise geschlagen worden ist. So hat man nun einen freien Blick in die Himmelsrichtung aus der das Kampfflugzeug über ein schönes Stück Landschaft gerast kam. Nun kann ich spekulieren, was das sollte, wie es nach dreißig Jahren zu dieser gravierenden Nachzeichnung des Absturzes kam. Ein Denkmal ist entstanden.
Meine Geflechte aus dünnen Zweigen ähneln Gespinsten. In Ihnen fängt sich die Feuchtigkeit und bildet Geschmeide aus Tropfen. Ich denke daran und sitze währenddessen in der Werkstatt der Polsterer, versuche meinen Geist zusammenzuhalten.
Am Abend eine vierstündige Dramatisierung von Dostojewskis „Der Idiot“. Stephan Kimmig hat das eingerichtet und inszeniert.