An einer einzigen Stelle im Baumareal vor meinem Fenster, vielleicht in etwa dreißig Kubikmetern Raum, hängt noch ein gelber Rest von Blättern an ein paar Ästen. Alles andere hat der Sturm in der vergangenen Woche davongetragen. Die Straßenbeleuchtung ist schon ausgegangen, obwohl die graue Dämmerung, weil unter einer dicken Wolkenschicht nur wenig Licht bis zum Boden durchdringt, noch anhält. Eine Frau mit langem Mantel und Kopftuch sucht in den Papierkörben auf dem Spielplatz nach Flaschen.
Auf Rolle 6 habe ich planmäßig, wie ich es mir vorgenommen hatte, weitergearbeitet. Beide gegensätzlichen Versionen der einen Figuration habe ich noch einmal übereinander addiert. Auf diese Weise sind nun drei identische Konturzeichnungen entstanden, deren Füllungen sich unterscheiden, aber logisch miteinander verbunden sind. Die Formen sind mittlerweile völlig abstrakt.
Auf vier miteinander verbundene Dreiecksrahmen, die dann wieder ein großes Dreieck bilden, montierte ich vier Formate des Blutkreislaufreliefs, die ich mit den Jugendlichen des Internationalen Bundes ausgeformt und bemalt habe. Das Wandbild soll in den Räumen des IB aufgehängt werden.
Als Nächstes werde ich mein eigenes Zweifigurenwandbild zusammenbauen. Ich freue mich sehr auf diese Mischung aus Zeichnung und Malerei, die ich nun über Jahre entwickelt habe und die dem Liniengeflecht der Reliefs und dem meines Geistes folgen wird.