Ein großer Ficus, der schon als wir das Heidelberger Theater verließen ein betagter Baum war, steht nun schon seit Jahren an derselben Stelle auf der linken Seite am nördlichen Rolltor des Ateliers. Ich stellte ihn so, dass die etwas einseitig gewachsene Krone vom Licht weg in den Raum ragt. Erst im vergangenen Jahr begann er langsam das, was ich mit dieser Ausrichtung bezweckt hatte, indem er die Äste vorsichtig zum Licht hin wendet und sich somit wieder ein Gleichgewicht schafft. Bisher ist es nur eine vorsichtige Tendenz des handelnden Holzes, die wieder illustriert, was ein Zeitraum sein kann. Der Olivenbaum, den mir Roland in bedauernswertem Zustand mitbrachte, beginnt nun auch neue Blätter zu entwickeln. Die große Sukkulente treibt zwei riesige gelbe Blütendolden, die, wenn sie nicht ihren stattlichen Umfang hätte, die Pflanze zum Sterben verurteilt hätten. Aber sie ist so häufig verzweigt, dass ich das nicht befürchten muss.
Im Museum für angewandte Kunst zeigte ich den Lehrlingen die Ausstellung zur Entstehung einer Modekollektion. Besonders versuchte ich ihnen die Materialcollagen, oder die Fotos mit den unterschiedlichen Bezügen zum Thema nahe zu bringen.
Die Farbe des geschmolzenen Lichts auf dem Waldboden erwärmt mich im Nachhinein. Die Schatten meiner Geflechte führen darin ein Eigenleben. Mit einfachen digitalen Handgriffen kann ich sie durchlässig werden lassen, um Durchblicke auf tiefere Schichten zu ermöglichen.