In irgendeiner Weise werden die Projekte Schattenboxen und Gefangenengedenken miteinander und mit dem Hang zutun bekommen. Schattenboxen wird gefördert und wird bis in den Herbst laufen.
Auf der Ackermannwiese habe ich gestern meine erste GPS-Wanderung gemacht. Das Gehen im Gedenken kommt mir wie eine Pilgerreise vor, oder wie eine rituelle Wanderung. Vielleicht kann ich unabhängig voneinander verschiedene Linien, an verschiedenen Tagen, auf demselben Gelände gehen. Diesmal dienten mir Unebenheiten im Boden, die Richtungen der umher liegenden Stäbe der Silvesterraketen, die Architekturen des Hochbunkers und der Nachbarhäuser als Orientierung. Später stellte ich mir das auf dem Plan konstruierte Lager vor. Bei der nächsten Gelegenheit will ich diesen Grundriss mitnehmen und zurate ziehen. Das Geflecht, das ich gestern gelaufen bin, kann ich nun auf Rolle 6 übertragen und sehen was daraus noch werden kann.
Die Diskussion um die Gedenkkultur in Deutschland kreist um pädagogische Ansätze. Die Vermittlung von gegenwärtigen Haltungen, die zu ähnlichen Ausgrenzungen führen könnten, wie vor siebzig Jahren und Experimente dazu, stehen als beispielhaft im Mittelpunkt.
Im Atelier malte ich noch etwas am Relief und begann die zu weich fließenden Formen mit weißen Schichten zu verfestigen. Auch die Linien der Wanderungen ließen sich zu einem dreidimensionalen Ornament zusammenfügen, mit dem Reliefs gestaltet werden könnten…