Baumschule

Im Regen grub ich Bäumchen aus, die demnächst der Mähmaschine des Grünflächenamtes zum Opfer gefallen wären. Der Boden im Park am Rebstock ist lehmig und tiefer auch steinig. Mit einer kleinen Schaufel stach ich Erdwürfel mit den Keimlingen aus und brachte sie vors Atelier. Der Kauf der Pflanzerde war eine nasse, schmuddelige Angelegenheit. Nun aber ist alles bereit dafür, die Baumschule zu gründen. Demnächst ist zu erwarten, dass die Samen der Platanen austreiben. Wenn sie aufgegangen sind werde ich einige einsammeln und sie meiner Schule hinzufügen. Vielleicht ist diese Beschäftigung die richtige für mich im Älterwerden. Auf all dem Beton auf Teves ist das der Schmuck der lindern kann. Mir fehlen noch Kiefern, die sich aber offensichtlich nicht so leicht aussäen.

Im Atelier hatte ich außerdem einiges mit den Nachbereitungen des Hindmithkinderworkshops zutun. Ein paar Formate waren zu retten, weil sie durch das Pressen zusammen klebten.

Vor ein kaltes fast waagerecht fließendes Morgenlicht, schiebt sich von Westen her eine Wolkenbank, die wieder Regen bringen wird. Das Regenradar zeigt blaue Schlieren, die über das hessische Bergland heran wabern.

Während einer Essenseinladung sprach ich mit den großen, jungen Männern, die wir alle noch als Babys kannten. Sie erklärten mir ihre Graffitis, wie sie da rangehen und die Scheu vor dem öffentlichen Raum.