Bewegungen

Der Ausblick aus dem Fenster vor meinem Schreibtisch ist voller verschiedener Bewegungen. Ganz langsam ziehen sehr hohe, sich verändernde weiße Schleier vorüber. Davor fliegen ganz tief und schnell Wolken, die das Licht andauernd verändern. Mauersegler zeichnen ihre Schwünge vor diesen Raum und im Wind fächeln die Blätter, die seit einigen Wochen wieder die Außenfarbigkeit beherrschen. Es handelt sich also bei genauerem Hinsehen um eine unruhige Aussicht.

Unten auf dem Grünstreifen sind wieder die Gärtner unterwegs, bei denen ich in der vergangenen Woche die Grundausstattung für meine Baumschule geschnorrt habe. Heute bekam ich noch mal fünfzig Töpfe für die vielen Platanen, die hoffentlich bald im Sand auf den Spielplätzen wachsen werden. Da die Plastikbehälter sonst weggeworfen und geschreddert würden, halte ich die nochmalige Nutzung auf meinem Beton für dreifach nützlich. Die gestrigen Regengüsse hielten uns von einem Spaziergang ab, und so waren wir gemeinsam für zwei Stunden im Atelier. Ich pflanzte die ersten fünfzehn Bäumchen ein, die nun nicht mehr im Winter ins Atelier geräumt werden müssen.

B. übersetzt ein Stück von Simon, in dem er sich mit der Persönlichkeitsveränderung von einem zu Ruhm gekommenen Rockstar beschäftigt. Im Titel greift er auf „Birdlands“ von Patti Smith zurück.

Im flackernden Morgenlicht hören wir nun oft die Radiohour mit Bob Dylan. Es sind die seltenen Gelegenheiten in denen wir Countrymusic hören. Es gibt aber auch viel Blues, Rock und alles was das amerikanische Songbook hergibt.

Der Leiter der Strafvollzugsanstalt Rockenberg schrieb mir, dass mein Konzept „Kunstrasen“ den Insassen nur schwer zu vermitteln sei. So bleibe ich also um einige Erfahrungen ärmer.