Treffen am Vormittag in der Schule. Es ging um weitere Projekte in der Zukunft. Ich lernte die Kunsterzieherin kennen, die offen für Kooperationen ist. Die werden auch gefördert. Vielleicht kann man „Querwaldein in der Stadt“ gemeinsam machen. Mit diesem Antrag beschäftige ich mich seit einiger Zeit, so auch gestern Vormittag neben der Tagebucharbeit. Durch die Nachtarbeit nimmt die Anzahl der Arbeitsstunden zu.
Gestern am Hang stand ein Auto der hessischen Forstverwaltung auf der Kreuzung von meinem Pfad und dem ersten Querweg nach dem unteren Abschnitt. Das ist meist kein gutes Zeichen. Sicher geht es um die weiteren Holzeinschlag. Chaos also, Industrialisierung und Unruhe.
Unter meinen Füßen spürte ich die große Trockenheit an der Oberfläche, die durch den warmen Wind ausgelöst wird, „der von allen Seiten zu wehen schien“. Das verflochtene Holz schrumpft und wird instabiler, die Tannenzapfen krachen, wenn man auf sie tritt. Als wir am vergangenen Wochenende ganz oben ankamen, blieben Wanderer stehen und blickte auf mein großes Rondell. Ein Wanderer gestern mit I-Phone und Stöpseln im Ohr, bemerkte mich nicht, als ich meine Spiralen lief, schwitzte bei siebenundzwanzig Grad im Schatten. Die Fingerhüte oder Königskerzen beginnen zu wachsen, das Waldgras schießt in die Höhe und Rotkehlchen schmettern ihren Gesang, wie aus einer automatischen Waffe in den Raum. Kleine Veränderungen an den Geflechten folgen zeichnerischen Impulsen. Ich verfolge eine entstehende Linie, hänge einen trockenen Zweig an ein aus dem Baumstamm stehendes Aststück, geselle einen zweiten hinzu, probiere, was noch weiter geht und fotografiere.
Im Atelier stellte ich zwei weitere ausgegrabene Drahtglasscheiben auf die schmalen Leisten der Fenster, probiere so aus, was sie hergeben.