Wie der Herbst sah das Unwetter aus, das gestern schnell von Westen herangezogen kam. Das waren nicht einfach dunkle Wolken, sondern Ungetüme, die mit einem wuchtigen Sturm das heitere Sommergefühl verdrängten. Stühle flogen herum, alles Leichte in meinem Atelier wurde durcheinander gewirbelt. Ich geriet grundlos in Panik, die die Sonne weiter verdunkelte. Eine ungute Dynamik.
Aber das große Bild wird sehr präsent und fordert mehr und mehr auf, an ihm weiter zu arbeiten. Du denkst an Maltechniken, an einen lockeren Beginn, der die Düsternis vertreibt. Die jetzt noch weißen Punkte werden Farbfelder, die umrandet von Linien, miteinander verbunden sind. Du solltest sehen was dabei herauskommt und keine weiteren Konzepte mehr machen.
Morgen wird der junge Held Vinzenz auftauchen, um eine Weile zu bleiben. Es gibt viel zu erzählen und vielleicht kann man was Gemeinsames arbeiten, zumindest Regale bauen oder mit den Kinderchen am Mittwoch für die Kunst basteln. Dafür hast Du auch noch einiges vorzubereiten.
Eine allgemein andere Organisationsstruktur hast du dir vorgenommen. Dazu gehört beispielsweise ein vernünftiges Adressbuch in Verbindung mit einem funktionierenden Kalender. Das soll mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge einräumen: Farben, Songs und alles durchdringendes Sonnenlicht. In diesem Zusammenhang sollen die Atelierabende eine feste Institution im Arbeitsleben werden. Es wird keine Zeit mehr verschwendet.