Nach der gewittrigen Nacht, die dir den Schlaf geraubt hatte, hörte am Morgen der Regen auf. So sollte es bleiben, weil es heute mit den Kinderchen in den Wald geht.
Der gestrige Abend war noch schwül, dennoch leicht. Etwas Essen und trinken dort verleiht dem Ort mehr Heimat. Der Ateliersommer.
Du warst mit behinderten Schülern und einer Klasse aus der Hindmithschule am Hang. Die unterschiedlichen Verfassungen verlangen viel Aufmerksamkeit. Alle wurden mitten in den Wolken nass, haben aber gebaut und gesammelt. Morgen treffen wir uns noch mal in der Panoramaschule, die sehr gut ausgestattet ist. Dort werden wir das, was wir sammelten verarbeiten.
Vinzenz geht zu einer Eröffnung im Zollamt und wollte sich dort mit mir treffen. Ich werde nachher aber erst einmal ins Atelier gehen und zu mir kommen. Alles andere wird mir zu viel. Etwas mehr Konzentration auf die wichtigen Dinge, auf die Farben, ihre Brechungen im Sonnenlicht und auf die Raumplanung hinter dem großen Bild. Das Regal dort würdest du gerne noch in dieser Woche in Angriff nehmen. Weiter aufräumen, ausmessen, Materialeinkauf, anreißen, Schlitze stemmen und Sprossen mit Zapfen sägen. In dieses Regal sollen dann Formen und Werkzeuge kommen. Davor soll ein Raum entstehen, wie eine weitere Arbeitsnische.
Manchmal hast du alles im Atelier, die Lichtbrechungen und die Ruhe, hast aber keinen Produktionsdruck. Es ist als atmetest du das alles ein und hältst die Luft an. „Die Luft ist bei mir immer drinne“, wie Mathilda das formuliert.