Auf Rolle 6 begann ich auf der Grundlage einer Zeichnung, die eigentlich gar keine ist, eine neue Sequenz. Es handelt sich dabei um eine Bearbeitungsspur auf der Rückseite einer Monotypie vom 18.08. 1987. Damals arbeitete ich zum achthundertfünfzigjährigen Jubiläum des Zisterzienserklosters Bebenhausen an einer Serie zum Thema Kreuzzüge. Erkennbar ist eine Ritterfigur, die einen am Boden liegenden Feind mit einem großen Schwert zweiteilt. Verschlungene Linien und konstruktive Elemente begegnen sich dabei und bilden eine ganz gute Grundlage zum Weiterarbeiten.
In einem Telekommunikationsladen habe ich mir nun einen Internetanschluss für das Atelier bestellt. In den nächsten Tagen wird mir mitgeteilt, wann die Leitung gelegt wird. Dann wird alles einfacher und dann kann ich auch mit meiner Website umziehen.
Am Nachmittag im Atelier von Franz Konter zu Besuch. Kurzes, schönes Gespräch mit ihm. Er macht Texte, von denen er mir einen in Buchform gab, der den Titel „Auf & Zu“ trägt. Der Inhalt ist konsequent, radikal und weist eine formale Kontinuität des Nichtendenwollens ohne Anfang auf. Die Abschnitte sind herausgegriffen aus seinem Bewusstseinsstrom.
Abends im Atelier. Wir hörten laut und genussvoll Musik und arbeiteten alle an unseren eigenen Dingen. Maj an ihrer Holzfigur, Julia an Zeichnungen, die mit Erinnerung zutun haben und ich an meiner Kreuzzugssequenz auf der Transparentpapierrolle. Ein netter Abend.