Bevor das große Regengebiet eintraf, das uns heute den ganzen Tag mit Wasser von oben versorgen wird, habe ich gestern statt eines Neujahrspazierganges eine kleine Fahrradtour unternommen. Ich fuhr vom Atelier aus in den Osthafen. Dort schaute ich mir mal in Ruhe die neue Europäische Zentralbank an. Ich sah die Kuben, die in die alte Großmarkthalle geschoben worden sind und die Außenanlagen mit der festungsartigen Sicherheitsarchitektur, die an eine mittelalterliche Wehranlage mit Mauern, Gräben und Aussichtstürmen, die nun von Videoüberwachungsmasten ersetzt werden, erinnert. Weiter hinten am Hafen gibt es immer noch Industrieansiedlungen, die noch nicht vom Chic der Hanauer Landstrasse verdrängt worden sind. Nun bin ich gespannt, ob ich es noch erleben werde, dass dort Nobelwohnungen gebaut werden. Zum Spazieren wäre es allemal angenehmer.
Obwohl das große Kohlekraftwerk in Westhafen noch steht, hat sich das Gebiet mit Wohnungen und Büros stark verändert und ist dadurch viel schöner geworden.
Wie immer an Neujahrstag war das Mainufer mit Feuerwerksmüll übersät. Das schränkt den Spaß, dort entlang zu fahren etwas ein.
Meine ganze künstlerische Energie geht derzeit in die täglichen Zeichnungen. Sie tragen, so klein sie sind, die Kraft und Sehnsucht in sich, die sich zum Weiterarbeiten bedingen.