Der große Spiegel ist an diesem Morgen eine Lichtquelle. Zeichnen und schreiben kann ich in einer hellen Flut, die nun von der Sonne, die über den Dunstwolken der Kraftwerke steht ausgesandt wird und durch meinen vertikalen Wald dringt.
Die letzten Tage arbeitete ich langsam und gründlich an der aktuellen Sequenz auf Rolle 6. Ein Stück davon habe ich in die Überlagerungen der heutigen Collage eingebaut. Begleitet werden die Verdichtungen von einem inneren Versenkungs- und Konzentrationsprozess, den sie gleichzeitig protokollieren. Das kommt einer Spiralbewegung nahe. Sie will ich in den Arbeitsraum ausweiten.
Gestern waren wir in der Schirn und sahen die finnische Portraitkünstlerin Schjerfbeck. Ich bin eigentlich nur mitgegangen, hatte die Ausstellung schon einmal gesehen und erfreute mich erneut an der noblen zurückhaltenden Farbigkeit, die besonders in den Selbstportraits vorherrscht.
Immer mal schaue ich von der Seite auf das große Bild, das ich wieder in Angriff nehmen will. Vielleicht gibt es noch mehr Dokumentarmaterial, das ich dort gerastert einbauen kann. Nur die Gesichter auf dem Einschulungsfoto sind etwas zu wenig. Es gibt da noch die Elbe bei Eisgang, was allerdings in diesem Zusammenhang etwas zu abstrakt wäre. Ich muss einfach ein paar Versuche starten.