Hyperrealismus

Wir besuchten gestern die Ausstellung „Die große Illusion“, die noch bis zum ersten März im Liebieghaus zu sehen ist. Einmal mehr haben mich die hyperrealistischen Bestrebungen sowohl der Gegenwart, als auch die von der Antike bis ins neunzehnte Jahrhundert seltsam berührt. Auf peinliche Weise fühle ich mich überinfomiert. So genau wollte ich es gar nicht wissen…

Schon die Kleiderpuppen mit Echthaar, die in italienischen und spanischen Kirchen zu sehen sind, wehen mich als Heiligenfiguren fremd an. Ihre Wirkung auf die Gläubigen, die noch keine Fotografie kannten, war sicher verheerend, was ihren kritischen Geist anging. Volksfrömmigkeit in der Puppenstube.

Morgenspaziergang unter verwischten und künstlich beleuchteten Wolken. Auch meine Bewegung verwischt ihren zeitlichen Ablauf. Das führt mich wieder zu dem, was ich mir für heute vorgenommen habe. Vielleicht kann ich mit der Landschaft mal eine Farbrasterung ausprobieren. Die sollte dann aber vielleicht projiziert und auf eine grundierte Fläche gemalt werden.

Die Elbe bei Eisgang malte ich schon mal vor über dreißig Jahren. Das große Bild war Teil eines Vierjahreszeitenzyklus. Der hängt jetzt in irgendeinem öffentlichen Gebäude.