Gefrorene Pfützen, schon hell um Acht. Radio aus – Überfall der Stille.
Erinnerung an das Abhören von Feindsendern an der Gulaschkanone eines Lagers an der Westgrenze der Deutschen Demokratischen Republik. Man hat mich nicht so weit an die „Demarkationslinie“ mit Mienenfeldern, Hunden und Selbstschussanlagen heran gelassen. Die „Genossen“ genannten Mitglieder meiner Kompanie bauten den Signalzaun `76. Weiter hinten kümmerte ich mich um die Verpflegung. Da gab es in einem der Zelte ein Transistorradio, das während es sich aufheizte, einen fremdartigen Plastikgeruch ausströmte. Verräterisch war der Signalton der Verkehrsnachrichten des Senders Bayern 3. Den durfte kein Vorgesetzter hören. Die Strafen für das Abhören von Feindsendern wurden willkürlich festgelegt.
Das Biografieprojekt kommt in Gang, ein neuer Prozess. Die Projektion von dokumentarischem Material auf Masken, hat noch eine ganze Menge von Kombinations- und Deutungsmöglichkeiten parat. Das verbindet sich auch mit der Art der Aufarbeitung der Zwangsarbeitergeschichte.
Beim Herumsuchen in älterem Material, fielen mir die Übermalungen namibischer Videostills in die Hände. Sie stammen aus dem Jahr 2000. Die ganze Zeit denke ich daran, auch die Rasterfotomotive mit anderen Zeichnungen zu überarbeiten.