Sprengung und Startpunkt

Ich beobachte den Punkt, an dem die Sonne über den Horizont kommt. Er wandert jetzt in größer werdenden Schritten nach links. Das Licht zeigt dann verschwenderisch, wie sich die Schichten der Nacht nun im Raum durchleuchtet darstellen. Es deckt Fehler und Vielfalt auf.

Die Verwischungen, die sich mit den Rasterportraits und den Rasterlandschaften übereinander lagern, gehen nun auch Verbindungen mit Fundstückcollagen ein, die vor Jahren innerhalb der Beschäftigung mit Stadtwanderungen entstanden sind.

Zwischen Transparentpapierschichten waren Papierschnipsel, Pflanzenteile und Artefakte des täglichen Stadtmülls geraten, dort von Schelllack eingeschlossen worden. Diese Sammlungen entdecke ich nun als biografische Dokumente.

Im Zentrum des ersten großen Blattes der Arbeit befindet sich jetzt eine solche Collage mit Stichworten des kurzlebigen Medienhypes irgendeines Filmes, eines Spieles oder sonst einer Geldmaschine. Jetzt im Morgenlicht, das von der Seite her auf die bewegte Fläche des durchscheinenden Blattes scheint, ist eine kompositorische Grenze erreicht worden, deren Sprengung den Startpunkt für das Projekt markieren wird.

Es gibt viele Möglichkeiten, mit dem Material zu experimentieren. Ich kann es einfach übereinander legen, dabei vorsichtig verschieben, kann es groß projizieren oder zu einem kleinen Format zusammenschrumpfen lassen. Die Tuschzeichnungen der Rastererinnerungen schieben sich fast gewalttätig in die weichen, gerollten Verwischungen und Wiederholungen der „Synaptischen Kartierungen“.