Hinter den Baumgerippen der blattlosen Robinien am Bahndamm gen Osten und zwischen den glitzernden Schloten des Netzknotens, blendet der Horizont in Erwartung des aufsteigenden Sonnenballs. Darunter fahren die Stadtbahnen leise aufs Land.
Der obere Raum meines neu gewonnenen Ateliers, bekommt als erstes das direkte aufgegangene Licht, das schnell an der Wand und an den Regalen hinunter wandert und in diesem Moment meinen Kopf erreicht.
Gestern lernte ich, dass es Jayavarman VII war, der den Shivakult, also den Hinduismus in der ebene von Angkor durch den Buddhismus ablöste. Unter seiner Regentschaft sind sehr viele Tempelbauten, darunter Angkor Wat und der Bayon entstanden. Die Antlitze in den Türmen sind offensichtlich seinem Portrait entlehnt, stellen ihn vielleicht göttlich als Erleuchteten dar. Aber auch Wasserwege und Reservoire, Brücken und Straßen sind in großer Zahl in dieser Zeit gebaut worden. Gleichzeitig war diese Blüte der Anfang vom Ende der großen Ära dieser Kulturebene.
Ich erinnere mich wie wir viele Tage lang zwischen diesen Steinen schwelgten, die vom Dschungel eingefasst sind.
Gestern entstand noch eine weitere, etwas größere Landschaft mit einer abstrakten Dopplung in Stil der „Synaptischen Kartierungen“. Ich entdecke die Beschränkung auf wenige Mittel und Motive in dieser Arbeit.