Mit einer Rohrfeder zeichnete ich die Umrisse des Rasterportraits meines Vaters aus dem Jahr 1960 auf eine „Synaptische Kartierung“. Das dauerte den vollständigen Nachmittag, während ich am Tisch draußen in der Sonne des Frühsommertages saß. Um alle Formen des Rasters herum zeichnete ich diese Tuschelinie. Zunächst glaubte ich, dass dieser Arbeitsschritt für sich stehen könnte. Aber das Ergebnis war nicht so. Man sieht es in dem oben eingesetzten Fragment. Somit will ich den nächsten Schritt gehen und langsam beginnen, die Formen schwarz auszufüllen. Zunächst wird das im Zentrum geschehen. Dann wird sichtbar, wie weit es bis an den Rand gehen muss.
Die Morgensonne zeichnet die Schatten der Pflanzen vor den Fenstern mittlerweile auf den Fußboden. Der Sonnenstand verändert sich dramatisch. In der Hochdruckwetterlage der letzten Tage war das gut nachzuvollziehen.
Als ich am späteren Nachmittag einkaufen ging, fand ich auf dem Parkplatz des Supermarktes eine graublaue Windjacke mit dem großen Rückenschriftzug „Bundesgrenzschutz“. Näher ist mir das Geschehen um die Proteste gegen die Europäische Zentralbank nicht gekommen. Solche Gewaltaufmärsche meide ich. Aber jetzt habe ich die Jacke in einen Ast gehängt, den wir als Grenzzeichen aufgepflanzt hatten, um unsere Wiese vor den vielen Fahrzeugen zu schützen, die tagsüber und abends auf das Gelände rollen.
Das Kohlekraftwerk im Westhafen verschleiert oft die Morgensonne milchig, weswegen ich mich dann doch von draußen nach innen an meinen Schreibtisch zum Schreiben und Zeichnen zurückziehe.