Kleine Malerei

Die Sonne ist überm Bahndamm. Die Bauleute reuseln herum, drohen mit schwerem Räumgerät und möchten einen Container aufstellen. Immer mehr Raum wird zugestellt.

Die Köchin kommt und redet mit mir über die Begrünung des Geländes. Auch der Polstermeister ist jetzt da. Alle Blätter strecken sich und die Brandung der Autobahn rauscht gleichmäßig. Die Leute laufen oft irgendwie hin und her, sind gerne draußen im sonnigen Tag.

Gestern kombinierte ich erstmalig Pionierportraits mit meinen Zeichnungen von Felsgravuren aus Namibia. Mehrere „Synaptische Kartierungen“ entstanden, darauf ein Rasterkopf eines Mädchens, das den Kopf zur Seite gewendet hatte, wie oben abgebildet. Wesentlich neu ist bei dieser Zeichnung nun, dass auch die Schleifen oder Schwünge, die in den Tagebuchmalereien aufgetaucht sind, nun mit Tusche auf Transparentpapier gezeichnet, neue Beziehungen eingehen.

Die täglichen Miniaturen werden in letzter Zeit stärker, leben mehr von der Farbe, deren Auffächerung ich in den Verwischungen beobachte. Oft gehe ich mehrfach mit dem Handballen über eine Fläche, wodurch die Farbübergänge immer weicher werden. Gleichzeitig hat diese Arbeitsweise ein Tempo, dass die Bilder auch immer etwas Frische der Schnelligkeit ausstrahlen. Wenn ich mal keine anderen Themen habe, kann ich mich der Ausarbeitung dieser malerischen Ideen widmen.