An vielen Stellen im Ateliergärtchen ist auf dem Beton etwas Erde angeweht. Wenn sie feucht bleibt, sprießen sehr kleine Pflanzen mit zunächst zwei Blättern, ihre Identität noch verbergend. Winzige Spinnen und Ameisen dazwischen, die von den Eidechsen verschmäht werden. Die halten sich eher an Motten, Engerlinge und Fliegen. Grüne saftige Raupen scheinen ihre Lieblingsspeise zu sein.
Der große schwarze Kater ist scheu, meidet mein Revier, wodurch die Echsen geschützt sind. Ihre Farben scheinen im Verlauf des Tages zu wechseln. Am Morgen während der Jagd, sind sie eindeutig braun, wie der Boden, auf dem sie sich bewegen. Mittags, wenn der Lichteinfall steiler ist, kommen sie mir eher grün vor. Dann sind sie von der Sonne durchwärmt.
Am Abend beschnitt ich Pflanzen und topfte einen Ficus um – eine nette Beschäftigung für das Ende des Arbeitstages. Diesem Frühjahr bin ich ganz nahe. Im vergangenen Jahr hatte ich mir vorgenommen, es genau zu beobachten, was mir in diesem Jahr gelingt.
Wie immer leide ich etwas unter den Zersiedelungen der Tage. Gestern eine zeitraubende Tevessitzung, mit einer Begehung des Geländes, um die neuerlichen Verwüstungen durch den Bauhof zu begutachten. Heute aber ist ein ganzer freier Arbeitstag, an dem ich das große Blatt beenden kann.