Im Architekturmuseum sahen wir gestern eine Ausstellung von Coop Himmelb(l)au. Die Herangehensweisen an die architektonischen Aufgaben sind den meinen, an meine frei gewählten Themen ähnlich. Von einer Wolke, einem Wettergeschehen, wie Wind oder von einem Musikstück auszugehen, um Körper zu schaffen, ist mir nicht fremd. Die großen musikalischen Sequenzen auf Transparentpapier, die Wirbel in meinen Zeichnungen auch das frühe Naturstudium sind verwandt. Außerdem spielt natürlich die äußere Zerlegung von Formen in Dreiecksgitternetze eine nicht geringe Rolle bei der Verwandtschaft.
Da gibt es beispielsweise die Umsetzung eines ab- und wieder aufbaubaren Musikpavillons, dessen Formen auf Frequenzsektionen von Jimi Hendrix „Purple Haze“ und Mozarts „Don Giovanni“ beruhen. Spikekonstruktionen, also verschieden geformte Pyramiden treten aus einem Quader fast wie eine Explosion hervor und funktionieren aber als lärmabweisendes „Soundscaping“. Mir kam die Form sofort bekannt vor, weil ich kürzlich bei der Bearbeitung eines Quaders ähnliche, aber sehr spontane Ergebnisse erzielte.
Manche der kleinen Modelle waren auch mit 3d Druckern hergestellt. Wir haben den riesigen, preisgünstigen Katalog gekauft. Er wird bei den „Dingen, die nicht zusammenpassen“ und bei „Biografie, ein Haus“ eine Rolle spielen – Anschauungsmaterial für meine Kunstschüler.